Parfüms erklärung

Was Bitte sind Parfüms

Parfüms erklärung oder Parfums erklärung (französisch parfum, von lateinisch per fumum ‚durch Rauch‘; aus der frühen Anwendung von Räucher Stoffen) ist ein meist flüssiges Gemisch aus Alkohol und Riechstoffen, das der Erzeugung angenehmer Gerüche dienen soll.

Parfüms werden vor allem für folgende Zwecke eingesetzt:

  • Das Parfüm dieses Winters – Vogue“; Plakatkunst von Jupp Wiertz für den Kosmetikhersteller F. Wolff & Sohn, 1926/27 Parfüms im engeren Sinn sind Riechstoffe und deren Mischungen (Duftkompositionen mit bestimmtem Odeur), die den Körpergeruch verändern oder einen Odor überdecken. Sie dienen dem persönlichen Wohlbefinden eines Menschen und seiner Darstellung gegenüber anderen.
  • Raumdüfte versehen Innenräume mit besonderen Gerüchen und können direkt durch Sprays oder mittelbar über aufgestellte Träger in den Luftraum eingebracht werden.
  • Geruchsstoffe, die in Parfüms zur Anwendung kommen, werden auch dazu verwendet, Konsumenten eine Vielzahl von Produkten attraktiv zu machen. Parfümiert sind viele Produkte in Bad, Küche, Haus und Garten. Produkte mit einem unangenehm starken Eigengeruch – wie Reinigungsmittel oder Haarfärbemittel – werden mit Riechstoffen dem Käufer angenehm gemacht, man spricht in diesem Zusammenhang von der funktionalen Parfümerie. In der Lebensmittelindustrie gelten Aromastoffe ebenfalls als unverzichtbar – z. B. Vanille, die gleichermaßen in Süßspeisen und Parfüms verwendet wird.
Parfüms erklärung in kurzform

Wie ist die Geschichte des Parfüms

Die Geschichte des Parfüms beginnt in den alten Hochkulturen Ägypten und Indien, deren Handwerkstradition, Spiritualität und Medizin die Verarbeitung der kostbaren Duftstoffe ermöglichten. Die Einsatzmöglichkeiten von aromatischen Substanzen galten als Quelle der Inspiration – inspirieren heißt einhauchen oder einatmen.

In Ägypten brachte das Goldene Zeitalter der Pharaonin Hatschepsut eine Hinwendung zum lebendigen Körper. Was zuvor nur den Göttern geopfert und den Toten auf ihre Reise mitgegeben wurde, wurde zur Parfümierung des lebendigen Körpers genutzt.

Hergestellt wurden die Duftmischungen von den Priestern, die auf den Umgang mit Harzen, Balsamen und Salben spezialisiert waren.

Die Hinwendung zum lebenden Körper, der als Ausdruck Bild-ästhetischer Schönheitsideale seiner Zeit angesehen wurde, stellt einen weiteren Schritt bei der Entwicklung von Kosmetik und Parfum dar.

Dieser Ausdruck von angestrebter innerer und äußerer Harmonie, der sich in der Bildnisbüste der Nofretete (ägyptisch nafteta „die Schöne“) spiegelt, hat sich dabei bewahrt, und die Bedeutung des Wohlgeruchs – Mittel und Medium der Transzendenz, nach Ansicht der Ägypter Ausdruck des Lebens – wurde zum festen Bestandteil reinigender Rituale des Kulturbildes.

Das berühmte Kyphi, eine Mischung aus WeihrauchStyrax amberZimtrindeOpoponaxMyrrheKalmusGalgantBenzoeharzOud, Sandelholz und Rosenblättern, gemischt mit Ölen, Wein und Rosinen, zeigt welcher Aufwand beim Handel mit den Rohstoffen nötig war, die zum Teil über weite Strecken transportiert werden mussten.

Die duftende Kosmetik, als Kyphi bereits vor fünftausend Jahren in Luxor bei den Ägyptern bekannt, wurde später auch von Arabern übernommen und von den Römern genutzt.

In Indien, dem Land der Rohstoffquellen für Duftstoffe, in dem vom Himalaya im Norden bis zum Indischen Ozean im Süden vieles wächst, was für Räucherrituale und parfümierte Salben und Öle genutzt wird, wurden die duftenden Pflanzenbestandteile besonders für medizinische Zwecke und zur Reinigung des Körpers verwendet.

Mit dem Kamasutra ist sowohl die Kunst eines erfüllten Liebeslebens überliefert, als auch der Umgang mit aromatischen Substanzen, deren Verwendung sich jeder gebildete Mensch zu eigen machen sollte.

Duftende Cremes für den Körper, parfümiertes Wachs auf die Lippen und gründlich geputzte Zähne, blumengeschmückte Kleider und Haare.

Voraussetzung hierfür war die Entwicklung von handwerklichen Techniken, mit denen erste Formen von parfümierten Salben durch Einlegen von Blumen und Blüten in Öle und feste Fette hergestellt wurden.

Die abendländische Kultur wurde durch die Kreuzzüge mit den duftenden Rohstoffen und Mixturen des Orients vertraut. Bis dahin war Lavendelwasser bekannt, und bei Karl dem Großen (Ende 8. Jahrhundert) findet sich eine Anordnung, die den Anbau aromatischer Pflanzen zur Verwendung in Medizin und Küche regelt.

Wohlgeruch wurde zugleich als Ausdruck von Gesundheit verstanden. Nachdem Venedig zum wichtigen Handelsplatz aufgestiegen war, gelangten größere Mengen neuer Kräuter, Gewürze und andere Waren nach Europa.

Nachdem die handwerklichen Kenntnisse und die technischen Voraussetzungen so weit entwickelt waren, dass Destillate von hoher Konzentration hergestellt werden konnten, kamen im 15. Jahrhundert die ersten ätherischen Öle in den Handel.

„Das Destillieren ist nichts anderes, als das Subtile vom Groben und das Grobe vom Subtilen zu scheiden, das Gebrechliche oder Zerstörbare unzerstörbar, das Materielle immateriell, das Leibliche geistig und das Unschöne schöner zu machen“, schrieb der Arzt und Alchimist Hieronymus Brunschwig um 1507.

Die Entstehung (Belebung) der Parfümerie wird u. a. mit dem Eintreffen der Katharina von Medici (1519–1589) am Hofe von Heinrich II. in Verbindung gebracht.

1580 kommt der Alchimist und Apotheker Francesco Tombarelli nach Grasse (Frankreich) und eröffnet ein Laboratorium zur Herstellung von Düften, womit Grasse zum Gründerzentrum der europäischen Parfümindustrie wurde.

Unterschieden wurde jedoch zwischen einfachen Leuten und Oberschicht: „Gute Myrrhe in den Mund zu nehmen geziehmt sich für den einfachen Mann nicht“.

1709 nimmt Lemery eine Einteilung vor, in der er zwischen einem königlichen Parfum und dem Parfum für den Bourgeois unterscheidet. Letzteres soll keinerlei ästhetische Wirkung erzielen, sondern lediglich die Luft desinfizieren.

Parfum hatte dieser Auffassung nach zugleich therapeutische Wirkung, es belebe den Geist, stärke den Körper und galt als Mittel im Kampf gegen die Pest.

Parfum entzücke die Sinne, reinige, schütze und sei zugleich Symbol für materiellen Wohlstand.

Die Vermutung, dass beim Baden schadhafte Keime den Körper befallen könnten, beförderte den massenhaften Einsatz der Duftwässer, die zum unverzichtbaren Hilfsmittel bei der täglichen Toilette wurden, die auf Wasser als Reinigungsmittel verzichtete – Eau de Toilette.

Was sind die Bestandteile und ist die Herstellung des Parfüms

Grundbestandteile eines Parfüms sind hauptsächlich Alkohol (rund 80 %), destilliertes Wasser und darin gelöste natürliche Essenzen (ätherische Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft) sowie immer mehr synthetisch hergestellte Duftstoffe.

Die Fachbezeichnung für natürliche Öle und synthetische Duftstoffe (chemicals) lautet „Riechstoffe“. Die meisten einheitlichen Riechstoffe werden in größeren Mengen synthetisiert.

Bei der Suche nach neuen Duftstoffen hängt der Fortschritt – nach Einschätzung von Ernest Beaux, Kompositeur des bekannten Parfüms Chanel No. 5 – zuerst von den Forschungsarbeiten der Chemiker ab.

Natürliche Riechstoffe werden, je nach ihrer Thermostabilität und störenden Begleitsubstanzen, aus dem zerkleinerten Rohmaterial durch Destillation, Mazeration, Enfleurage, Extraktion oder durch Auspressen (Expression) gewonnen.

Die Deklaration erfolgt seit 2005 EU-weit nach dem INCI-System. Zusätzlich gilt die EU-Richtlinie 2004/93/EC mit der Deklarationspflicht für 26 Allergene.

Wie werden Parfüms Verdünnungen unterschieden

Es werden, abhängig von der Konzentration an Duftstoffen innerhalb einer Mischung, folgende Verdünnungen unterschieden:

  • Eau de solide (EdS), Splash Cologne, Edition S, Splash Perfumes (1–3 %). „EdS“ ist ein eingetragenes Warenzeichen.
  • Eau de Cologne (EdC), kölnisch Wasser (3–5 %). „Echt kölnisch Wasser“ und „Original Eau de Cologne“ sind eingetragene Warenzeichen.
  • Eau de Toilette (EdT; 6–9 %) – bei sogenannten Extrême-/Extreme- oder Intense-Varianten auch mehr
  • Eau de Parfum (EdP; 10–14 %) – Intense-Varianten: bis 20 %
  • Extrait Parfum oder Extrait de Parfum (Parfum/Parfüm; 15–30 %) – Intense-Varianten: bis 40 %

Wie ist denn die Duftintensität und Duftwirkung des Parfüms

Je nach Zusammensetzung des Duftes haben Parfüms unterschiedliche Duftintensitäten und Duftwirkungen. Riechstoff Auswahl und Riechstoff Konzentration beeinflussen sowohl die Duftintensität als auch die Duftwirkung.

Dabei werden folgende Schwellenwerte beobachtet:

  • Duftwirkungs-Schwelle: ab dieser noch nicht wahrnehmbaren Intensität reagiert der Körper auf den Duft.
  • Wahrnehmungs-Schwelle: Aura, man riecht etwas, kann es jedoch noch nicht zuordnen.
  • Erkennbarkeit-Schwelle: Duft ist erkennbar und benennbar; mit steigender Duft-Intensität wandelt sich der Duft von
    ‚angenehmer Duft‘ über  ‚aufdringlicher Duft‘ bis hin zur
  • Flucht-Schwelle, die unbewusst eine Fluchtreaktion auslöst.

Was gibt es bei Parfüms für Duftnoten

Ein Parfum kann durch unterschiedliche Anteile der Grundbestandteile sehr viele verschiedene Duftnoten annehmen. Es kann beispielsweise blumige, Moschus ähnliche, orientalische, fruchtige, frische oder klassisch-elegante Duftnuancen aufweisen.

Die meisten Parfüms setzen sich aus Kopf-, Herz- und Basisnote zusammen.

  • Die Kopfnote ist unmittelbar in den ersten Minuten nach dem Auftragen des Parfüms auf der Haut wahrnehmbar. Da sie für den ersten Eindruck und die Kaufentscheidung wichtig ist, ist die Kopfnote meist intensiver als die anderen und wird von leicht flüchtigen Duftstoffen geprägt. Für gewöhnlich setzt sie sich aus leichten Duftnoten zusammen, aber es können schon Teile von Herz- und Basisnote anklingen.
  • Die Herznote ist in den Stunden, nachdem sich die Kopfnote verflüchtigt hat, zu riechen und bildet den eigentlichen Duftcharakter (das Herzstück). In der Herznote finden sich meistens Blütennuancen, die mit anderen Aromen kombiniert werden. Sie wird häufig auch als Mittelnote bezeichnet.
  • Die Basisnote ist der letzte Teil des Duftablaufes und enthält Langhaftende und schwere Bestandteile.

Wie sind die Duftfamilien bei Parfüms

Die Parfümerie war stets um Klassifizierungen bemüht, wobei nicht unbedingt jede Note zweifelsfrei bestimmt werden kann und muss. Wenn die verschiedenen Düfte neun unterschiedlichen Duftfamilien zugeordnet werden, wird eine zumindest brauchbare Systematik geschaffen.

Es kann im Einzelnen darüber gestritten werden, ob einige der genannten Kategorien überflüssig sind oder sich sinnvoll ergänzen. Gerade Gourmand-Aromen und tropische Düfte sind in eine klassische Unterteilung nur schwer zu integrieren.

  • Zitrusnoten (Agrumen/Hesperiden)
  • Blumige Noten
  • Fougère-Noten (französisch Farn)
  • Chypre-Noten (französisch Zypern – diese Duftfamilie wurde 1917 durch den berühmten Parfumeur François Coty eingeführt.)
  • Holzige Noten
  • Orientalische Noten
  • Ledernoten (Juchten und Tabac)
  • Gourmand-Noten
  • Tropische Noten

Darüber hinaus sind Unterteilungen zu finden, die Gewürze und Kräuter einzeln aufführen, die aldehydische Parfüms extra benennen und sogar farbliche Zuordnungen sind möglich; so werden besonders Grüne Noten häufig als eigene Gruppe genannt.

Wie ist die Verwendung und Verträglichkeit von Parfüms

Das Parfüm als Wohlgeruch wird sowohl von Frauen als auch von Männern hauptsächlich dazu verwendet, den körpereigenen Geruch zu verändern, um damit die eigene Person zu betonen und den persönlichen Geschmack oder Stil zu unterstreichen.

Dabei kann sich eine Duftnote auf der Haut verschiedener Menschen unterschiedlich entwickeln.

Es ist daher wenig sinnvoll, Düfte allein nach dem Eindruck auf einem Teststreifen oder auf der eigenen Haut zu beurteilen, wenn ein Parfum an andere Personen verschenkt werden soll.

Zur besseren Entfaltung werden Duftstoffe auf gut durchblutete Hautareale aufgetragen, etwa über den Hand pulsen, am Hals oder hinter den Ohrläppchen.

Allergiker und Kinder können auf verschiedene Parfüms unterschiedlich reagieren und sollten an einer kleinen unauffälligen Stelle die Verträglichkeit testen. Ein zweiter Test sollte im Abstand von rund zehn Tagen stattfinden.

Erst wenn nach dem zweiten Test keine Hautreizungen auftreten, sind Irritationen oder Allergien kaum zu befürchten. Bei einer Allergie hilft nur das Meiden der Allergene oder eine Hyposensibilisierung durch einen erfahrenen Arzt.

Bei der häufiger auftretenden Irritation genügt es oft, die Konzentration oder die Anwendungshäufigkeit herabzusetzen.

In der Europäischen Union werden seit 1997 derzeit 26 Duftstoffe als potentiell allergieauslösend eingestuft.

Diese „allergenen Duftstoffe“ dürfen in kosmetischen Produkten enthalten sein, müssen jedoch ab einer bestimmten Menge im Rahmen der Liste der Bestandteile mit ihrer jeweiligen Bezeichnung der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI = International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) einzeln aufgeführt werden.

Parfüms können relativ lange gelagert werden, wenn sie gut verschlossen in einem geeigneten Behältnis an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden.

Denn durch Hitze, Licht, Feuchtigkeit und Kontakt mit Luft oder reaktiven Oberflächen wird ein Parfüm beeinträchtigt.

Bei schlechter oder überlanger Lagerung kann der Duft verfliegen oder seine Duftnoten so verändern, dass auch von „umgekippten“ Düften gesprochen wird.

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